Mainz

Universitätsstadt und irgendwie wird mir die Bedrohlichkeit und die Macht der Katholischen Kirche dort immerwieder bewußt. Von dort aus wurde vieles gegen Frauen und Juden geplant. Progrome und Hetzjagden. Aber schön ist es, im Sonnenschein am Rhein zu sitzen und sich ans Meer zu träumen, oder ist das an allen großen Flüssen so?

Mainz ist grün.
In den vergangenen 48 Stunden sind in Mainz an die 2000 Gullis zugeschweißt worden. Einen Steinmetz forderte man auf, die Grabsteine von der Ausstellungsfläche vor seinem Geschäft zu entfernen, denn die grenzt an die Straße, über die Mr. G.W. Bush morgen chauffiert wird. Die Grabsteine könnten zu diesem Anlass als Wurfgeschosse mißbraucht werden.
In Mainzer Schulen fällt der Unterricht aus. Nicht, damit die Kinder dem Staatsbesuch zujubeln können, sondern weil ein großer Teil der Stadt abgesperrt und nur mit Passierschein zu betreten ist.
Anwohner bekamen Anweisungen, wie sie sich an ihren Fenstern, auf ihren Balkonen zu verhalten haben, um nicht das Mißtrauen der Scharfschützen zu erregen, die überall postiert sind.
Ein paar hunderttausend Pendler werden morgen früh zu Pfadfindern, denn im Rhein-Main-Gebiet sind die wichtigsten Autobahnen gesperrt.
Welcome Mr. President, Mainz freut sich auf Sie.

Hab mir grad eben am TV reingezogen »Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht«. Im Zeitalter der Islamkarikaturen und brennenden dänischen Flaggen und Botschaftsgebäude trauen sich die Mainzer noch nicht mal richtig unbefangen wie sonst immer ihrer Hassliebe zu den Wiesbadenern auf der anderen Rheinseite zu frönen. Hab mich immer schlappgelacht und und Schenkel geklopft, wenn sie die so richtig durch den Kakao gezogen haben. Das war ja diesmal geradezu liebevoll und harmlos.