Nachbehandeln

nachbehandeln
Pi | Digital | Rüsselsheim | Semmel | Barmen

Die Studenten aus Rüsselsheim hatten die Semmel digital berechnet, vergassen jedoch zu berücksichtigen, dass Pi eine feste Grösse ist und so mussten die Studenten aus Barmen die Berechnung noch einmal nachbehandeln.

Oder:

Nachdem mein Pi in Rüsselsheim analog mit einer Semmel bearbeitet wurde, musste ich ihn noch in Barmen digital nachbehandeln lassen.

Die Behandlung ist fertig. Der Artzt ist stolz. Der Patient sitzt auf einer dieser komischen Liegen, mit Kunstleder bezogen und mit Schaumstoff gepolstert (nicht der Patient, Scherzkeks). »Tja, Herr Poppinga. Sie sind erstmal tumorfrei. Aber Sie müssen in die Nachsorge. Das bedeutet regelmäße Untersuchungen, CT, Rhö Thorax, Blut, Urin, zunächst jedes Vierteljahr.« Der Patient schluckt trocken. »Sie sind zwar jetzt unfruchtbar, aber heutzutage bedeutet das ja garnichts mehr. Wir können mit einer Nadel aus ihrem verbleibenden Hoden Samen extrahieren, untersuchen und wenn sie Glück haben, können wir das zur Befruchtung verwenden. Aber Sie haben sowieso ziemlich schlechtes Sperma.« Der Patient geht nach einer Weile. Er lässt sich seit dem regelmäßig Blut abnehmen, pinkelt in einen Becher, liegt eine halbe Stunde im CT-Donut und lässt seine Lunge durchleuchten. Leider nicht von Dr. Brausefrosch.

Die Experten können sich ja endlos darüber streiten, ob es gut ist, die Sachen nachzubehandeln. Ich meine, wenn der erste Schnitt Pfusch ist, wird der zweite vermutlich auch nicht viel besser sitzen. Und schöner oder klüger ist vom Nachbehandeln auch noch selten wer geworden. Also: einmal richtig behandeln und dann im Zweifelsfall wegschmeißen!
Die Krankenkassen sehen das übrigens auch so.