Balzac

er fehlt noch immer hier, Honoré de Balzac, der sich selbst adelnde, also übernehm ich das hier mal für ihn. Der Mann mit den wüsten Zähnen, dem schwarzen Bauch und dem bäurischen Benehmen, der Mann, der zur Geisterstunde aufsteht und dann eisern durchhält und schreibt und schreibt und schreibt, der Mann, der mit jedem Projekt neue Schulden macht, unerschütterlich, diszipliniert, ausgefallen, schräg, feist, rotbackig und nicht hochwohlgeboren - das wäre ja zu schön gewesen.

Wie ihr seht...hab ich soeben seine Biographie gelesen (und hab nun den Drang mich dazu zu veräussern)...und zwar die, die Stefan Zweig geschrieben hat. Empfehlenswert.

AH! Jetzt ist es wieder Zeit für den großen Balzac!

»Nun also, suchen sie meinen Neffen Finot auf, der ein wackerer Kerl ist, der anständigste Bursche, den Sie treffen können, wenn Sie ihn treffen, denn er tummelt sich wie ein Fisch. Sehen Sie, bei seinem Handwerk spielt das Schreiben keine Rolle, er muß nur dafür sorgen, daß die anderen Schreiben. Es scheint, die Halunken schmausen lieber mit Schauspielerinnen, als daß sie Papier verschmieren. Oh, das sind kuriose Käuze! Habe die Ehre, Sie zu grüßen.«

Oh, ich werde langsam müde... Ich muß zu Bett!

"Ein Herz sein eigen zu nennen,
alles sagen zu können in der Gewissheit,
verstanden zu werden,
ist das nicht Glück?"
(Balzac - Verlorene Illusionen)

dieser Textauszug steht auf der ersten Seite vom Hochzeitsalbum meiner Eltern. Als ich mir das Album einmal ansah und diesen Spruch las, ist mir der Name Balzac das erste Mal begegnet...