Beamtenschweiß

In den 70ern gab es so einen auf lustig getrimmten Abreißkalender, ich meine, der hätte Bürokratenkalender geheißen, da standen immer die Sorte Sprüche drin, die sich die Angestellten dann in xerographierter Form gegenseitig zur Erheiterung auf den Schreibtisch legten und die alle auf Faulheit, Arbeitsvermeidung und Organisationsdefizite rekurrierten. Witzig war das für meinen Geschmack zwar nicht, aber allein für das häßliche buntgemischte 70er–Design wäre ich froh, noch ein Exemplar zu besitzen, das würde ich immer all jenen um die Ohren hauen, die die Brandt-/Schmidtära ästhetisch zu verklären bemüht sind.

Sehr selten, aber gelegentlich doch zu bewundern, wie beispielswiese im »Karl Valentin Musäum« (http://www.valentin-musaeum.de/ausstellung.htm)

Da die wenigsten unteren Behörden (wir reden nicht von Ministerien!) klimatisiert sind, bekommt man den sehr häufig zu riechen. Natürlich entsteht auch welcher, wenn man den vom Dienstherrn als Büromöbel bezeichneten Sperrmüll dazu kriegen will, dass eine Tür auf- oder zugeht. Und beim Schleppen der Akten, die durch das seit 25 Jahren propagierte »papierlose Büro« entstehen (man muss den Computerinhalt natürlich ausdrucken, gelle. Wo-kommen-wir-denn-da-hin, wenn das alles nur elektronisch gespeichert ist?)