Gitarrenriff

Ich habe schon so viel Gitarrenriffs geschrieben dass sie sogar Hanelore nicht mehr zählen kann. Ausser Gitarreniffs schreiben, dreckige spackige Heimat- und Volkslieder singen und mir von der Hanelore die Falten aus dem Sack blasen lassen mach ich garnichts. Ausser dass ich einal im Monat meine Augen aus dem Kopf springen und sie auf dem Tisch tanzen lasse. Und warum das alles? Weil ich ein schwuler verblödeter Albino bin!

Sanft umspült eine leichte Strömung das Gitarrenriff.
Schnell streicht der Geigenrochen dahin, während der Geisterpfeifenfisch seine traurige Melodie spielt.
Ein einsamer Knallkrebs liefert den passenden beat.
Nur Nothobranchius-furzeri nervt mit unanständigen Geräuschen.

Ja, na klar, da kann er sich austoben und die Menge jubelt ihm zu - der Lead-Gitarrist stimmt das Ostinato an, und alle wissen, worum es geht. Musikwissenschaftler wurden schon dabei beobachtet, dass sie manchen dieser RIffs und Licks »leitmotivische Funktion« zugestanden haben.
Wieso aber will dieses Bild von Robert Fripp nicht verschwinden, der, recht versunken anmutend, auf seinem Verstaerker sitzt und »Laerchenzungen in Aspik« anstimmt, was mich mehr in Begeisterung versetzte als seinerzeit der tiefpurpurne Rauch ueber dem Wasser, der uebrig blieb, nachdem das Schiff am Riff gescheitert war, der Schlagzeuger sich in der Basstrommel sitzend vom Ort des Untergangs rettete (er ruderte mit einer Gitarre, ja sicher doch) und der Bassist auf seinem Chapman-Stick treibend einer ungewissen Zukunft auf den uferlosen Meeren der Musik entgegensah... (Ich gestehe freimuetig, ich habe die Anweisung des Blasters, nicht auf den obenstehenden Text zu achten, ignoriert und bedanke mich bei meinen Vogaengern fuer die Anregung.)