Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Mystik«
Bergmanns Glück schrieb am 28.3. 2001 um 18:30:47 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Die Erkenntnis des Bergmanns
„Ach“, sagte der Bergmann der auch Dichter war, „einst, - da ich noch Kinde - , erschienen mir Worte wie Wirklichkeit, waren mir Namen nur Namen. Doch dann begann ich die Wirklichkeit in Bilder zu fassen. Und aus Worten wurden Pinsel, die wundersame Bilder von der Göttin der Wirklichkeit zu malen begannen. Bilder des unaussprechlichen, des körperlosen, namenlosen Selbstbildnisses.
Ja, so sehr berauschte sie mich, diese göttliche, so sehr drang sie in mir empor, dass ich sie in Worten, schwarz auf weiß, als Schriftbild zu verkörpern suchte.
Körperloses zu verkörpern, zu verdichten, das war mein Wunsch auf allen Schichten.
- So also entstanden Worte und Namen.
Namen für das Namenlose,
und Worte für das Wortlose.
Eben doch nur Worte, eben nicht sie selbst sondern nur Bilder Ihrer.
Abglanz, den ich produzierte, ich, als Bilderschmierer.
Ach, wie Elend doch nur unsere Worte, dass sie nicht namentlich Name sind, und immerzu unvollständig nur abbilden.“ -
„Was maulst Du über die Worte, Bergmann?“ schimpfte der Naturalist und sagte, „Du darfst eben nur das aussprechen was Name ist!“
Da Poeten jedoch hierzu nicht neigen,
versank der Bergmann darauf in ewiges Schweigen.
Bettina Beispiel schrieb am 28.3. 2001 um 18:24:32 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Über die Unzulänglichkeit der Sprache, wenn es darum geht,
die Mystik als solches in Worte zu fassen:
WORTE über das WORTLOSE
Die Schau des Ganzen,
Die Verzweiflung an der Sprache,
Sie laufen Hand in Hand.
Der Drang das ALLES in Worte zu fassen,
Das Wortlose in Worte zu fassen.
Zur Verteidigung des Wortlosen,
Zur Rechtfertigung
der Verteidigung.
Um das sich selbst verteidigende in Worte zu fassen,
Das Unbezweifelbare.
In die Sprache der Worte,
Der zweifelhaft leeren Worte.
Zweifel an:
Gültigkeit,
Gültigkeit der Worte und
Gültigkeit der Sprache.
Und trotzdem teilt sich die unbezweifelbare Wahrheit in Sprache mit:
In unbezweifelbarer Sprache,
Sprache ohne Worte,
Die Sprache des Wortlosen,
Des Leeren.
(aus: Worte für Freunde des Wortlosen)