Ohnmacht

Ich bin oft ohnmächtig, was aber nicht bedeutet, dass ich bewusstlos bin. Ohnmächtig heisst für mich, hilflos, ratlos zu sein... keinen Ausweg mehr zu wissen... bis irgendwann die Hand eines Freundes kommt, der mir Kraft und Ausdauer gibt. Er lenkt mich nicht, er hält mich nur.

Ich hasse es shoppen zu gehen; entweder ich gehe allein und suche mir,was ich will ohne,dass mich irgendeiner dabei stoert,oder ich gehe mit Freund/in oder -noch schlimmer- mit Familie. Dann falle ich regelmaessig in Ohnmacht,weil die Luft einfach schlecht ist und ich keine Lust mehr habe und sie streiten,ob mir das blaue oder das gelbe Shirt besser steht,obwohl ich das rote will. Als ich beim letzten Mal mit meiner Mutter shoppen war,bin ich dermassen umgekippt,dass der Krankenwagen kommen musste. Die netten Medizinstudenten wirkten etwas ueberfordert mit meinem zu niedrigen Blutdruck,brachten mich zu irgeneinem Arzt und das war es. Dort lag ich eine Stunde,bekam sechs Mal Tropfen,die den Blutdruck heben sollten,und als es dann wirklich bergauf ging,bekam ich noch eine Portion,nach der ich dann dummerweise wieder umkippte. Das war mein lustigstes Shoppingerlebnis.

Wenn du es andern klagen willst,
So kannst du's nicht in Worte fassen.
Du sagst dir selber: »Es ist nichts!«
Und dennoch will es dich nicht lassen.

Ohnmacht ergreift einen Menschen in Zeiten absoluter Hilflosigkeit. Man verspürt so viel Wut und Aggression, das Gefühl wahllos um sich schlagen zu müssen. Aber nichts von alledem geschieht, denn man ist gefangen. Verdammt bis in alle Ewigkeit zu schweigen.