Anhänglich

Ich hätte nie gedacht, dass sie so anhänlich ist, meine ehemalige Partnerin aus dem Sportverein. Damals haben wir regelmäßig miteinander gerauft und unseren Spaß damit gehabt. Und alle anderen, die drumherum standen, vielleicht noch mehr. Es ging nämlich sehr freizügig und heftig zur Sache.

Mindestens 10 Jahre lang hatten wir uns aus den Augen verloren. Sie und ich haben inzwischen jeweils eigene Familien mit Kindern. Es war sicher kein Zufall, dass sie gerade bei mir vor der Tür stand, als meine Frau mit den Kindern für kurze Zeit verreist war.

Nachdem sie sicher war, dass ich sie erkannt habe, ging sie sofort auf mich los. Im Gegensatz zu mir war sie bestens trainiert und rang mich schnell nieder. Als sie dann auf mir saß, schwärmte sie von alten Zeiten und wünschte sich sehr, dass ein Teil davon zurück kommen möge. Dabei quälte sie meinen Körper ebenso, wie ich es von alten Zeiten her kannte. Noch immer verstand sie es, mich in heftigste Erregung zu versetzten. Sie holte sich, was sie mir auch früher schon abverlangt hatte, und zwar alles.

Es blieb nicht bei dem einen Treffen. Immer wenn ein Familienteil ausgeflogen war, ließen wir die alten Zeiten aufleben. Das Aufleben endete in der Regel erst, wenn sie mich völlig leer gemolken hatte.

Anhänglichkeit ist bei Tieren schön. Aber bei Menschen kann sie schnell nerven, erst recht wenn sich die betreffenden Menschen regelrecht in Zecken verwandeln. Das kann eine Freundschaft schnell zerstören...ständiges Anrufen...jeden Tag ein Überraschungsbesuch...
Wenn das das Gegenüber nicht abschreckt, dann sind es die verständnislosen Reaktionen, wenn man mal keine Lust hat jemanden zu sehen und allein sein möchte!

Daß er die Schlampe auch noch seine Wäsche bügeln läßt, ist natürlich clever.
Aber nach einem Vormittag an dem ich im Fünfminutentakt mit dem ungeheuer geistreichen Wortspiel »Bushtrommler« bombadiert wurde, nehme ich die Welt ohnehin nur noch schemenhaft wahr.