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am 21.8. 2001 um 06:16:48 Uhr schrieb zyn
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am 31.10. 2025 um 05:01:49 Uhr schrieb gerhard
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am 31.10. 2025 um 05:01:49 Uhr schrieb gerhard über Gottkaiser
am 6.7. 2006 um 22:40:06 Uhr schrieb bfo über Gottkaiser
am 29.7. 2006 um 14:29:03 Uhr schrieb Jobig über Gottkaiser
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Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Gottkaiser«
anoubi schrieb am 24.9. 2001 um 05:56:12 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
»Hoheitliche Gewalt« Kapitel zwei
DER SCHRECKLICHE KRIEG
Breschnew hatte recht: Der Krieg war schrecklich gewesen. Er hatte recht: Wir Deutsche hatten den Krieg in sein Land getragen. Aber er hatte zugleich Unrecht in seiner Einseitigkeit: nicht nur deutsche, auch russische Soldaten hatten Greueltaten begangen. ... Ich schilderte die Lage meiner Generation: Nur wenige von uns seien Nazis gewesen, fast alle hätten es jedoch als Pflicht empfunden, die Befehle ihrer militärischen Vorgesetzten zu befolgen.
Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt, zitiert aus der »tageszeitung« vom 29. August 1987
Für mich sind Deserteure Gesetzesbrecher, die ihre Pflicht gegenüber dem Staat und, das möchte ich besonders hervorheben, ihren Kameraden mißachtet und verletzt haben. Ich betrachte ein Denkmal für Deserteure als Schande und als Ungeheuerlichkeit.
Bundeswehr-Oberstleutnant Hans-Jürgen Leyherr, zitiert aus »EXPRESS, Stadtzeitung für Marburg«, 19. Mai 1988
Keiner von uns hat in den Krieg ziehen wollen, weder die Russen noch die Deutschen, noch andere. Aber es ist nun einmal das Gesetz eines jeden Staates, daß ein Soldat zu gehorchen hat. Fahnenflucht ist auf jeder Seite strafbar, da sonst eine Armee nicht funktionieren kann. ... Es ist eine Perversion, daß in Deutschland Denkmale für den unbekannten Deserteur errichtet werden dürfen.
Werner Kießling, Präsident des Verbandes der Heimkehrer in einer Versammlung seines Verbandes, zitiert aus der »Schorndorfer Zeitung« vom 17. Oktober 1987
»Keiner wollte in den Krieg«. Denn ein Krieg aus eigener, freier Entscheidung war noch nicht denkbar. Aber. Die Soldaten mußten »gehorchen«, damit die »Armee funktionieren« konnte.
Und wie war der Krieg?
Er war »schrecklich«.
Doch wer seine »Pflicht gegenüber dem Staat« und den »Kameraden« mißachtete, war ein »Gesetzesbrecher«. Und das wurde »als Schande und als Ungeheuerlichkeit« empfunden.
Höflich schrieb am 11.4. 2005 um 14:07:41 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Ich befinde mich in der fünften Besenkammer des Wahns und rede zum Besenstiel.
»O, Sand weht über das Gebein im staubigen Transvaal! Seht, die Buren ziehen nach Natal!«
Der Besenstiel runzelte die hölzernen Brauen: »Es war ein schrecklicher Krieg!«
Festgemauert in der Erden, und Kugel um Kugel fliegt uns um die Ohren. Der Besenstiel: »Gott hat uns verlassen!«. Ich saß auf dem Tellerbord und drehte die Marmeladengläser in meiner staubigen Hand. Hans kam, doch o, er ging gleich wieder. In der sechsten Besenkammer des Wahns saß Gertrud, und in der siebten Besenkammer des Wahns, DORT WAR DIE WAHRE NEUROPLASTIZITÄT VERBORGEN. Huah! In der achten und neunten Besenkammer des Wahns saßen Jesii, die in der zehnten Besenkammer des Wahns von Uschi Glas christologisch gedeutet wurden. In der elften Besenkammer des Wahns fand ich zu mir, in einem Nutellaglas, daß auf die 100-Fache Größe magnifiziert wurde. Verdeutscht und Ausgelegt trat ich in die zwölfte Besenkammer des Wahns, die letzte. Dort saßen Rilf, Ralf und Rulf und waren in Verzückung. Ich hielt es nicht mehr aus. Wie ein Derwisch drehte ich mich kreisend bis ich umfiel. Dann betrat der Neger Karl die Kammer.
anoubi schrieb am 24.9. 2001 um 05:25:10 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
»Hoheitliche Gewalt« 3. Teil
In Frankfurt am Main kamen Schulmädchen in den Park am Marshallbrunnen und gaben Jungs ihr Taschengeld, ihr Vesperbrot und Lebensmittel, die sie aus dem Kühlschrank ihrer Eltern nahmen.
Das wurde von Herr Gano* beobachtet.
Gano war ein Journalist, den Hans-Peter Kossaj in einem Spielcasino kennengelernt hatte, und der sich am Marshallbrunnen aufhielt, weil er für Artikel in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« Material über die Gammler sammelte.
Was er sah, gefiel ihm nicht.
»Da gehen Schulmädchen zu diesen langhaarigen Herumstreunern und geben ihnen ihr Vesperbrot und ihr Taschengeld?«
»So ist es«, bestätigte Peter.
»Da geht ein Mädchen einfach zu einem Jungen und sagt <he du, ich will dich>? Das sind Zerfallserscheinungen, in unserer ganzen Kultur*, von den Minnesängern bis heute, hat immer der Mann um die Frau geworben.«
* Gano (Jugendjargon) ein GAnz NOrmaler Mensch
* Kultur (lat.) Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Leistungen einer Gesellschaft; verfeinerte Lebensweise; Anbau und Aufzucht von Pflanzen, Bebauung des Bodens; aus cultura »Bearbeitung, Bebauung, geistige Pflege«
Was bei den Gammlern geschah, war für Gano Unordnung, Zersetzung, Auflösung, Anarchie*. Peter Kossaj war scheu, gehemmt, zurückhaltend und hatte nichts gegen ein flexibleres* Rollenspiel. Ihm wurde erst durch Herrn Gano bewußt, daß sie am Marshallbrunnen auf einer Bank vor einer Bühne saßen, auf der sich Menschen bewegten, die ihre Szene* veränderten.
Dabei erschien Peter der Zerfall einer alten Kultur als belanglos. Für Ganos Erregung hatte er kein Verständnis. Kulturen kommen, Kulturen gehen, was war daran neu?
* Anarchie (griech.) Herrschaftslosigkeit; aus an »nicht« und arche »herrschen«; übertragen: ohne Ordnung
* flexibel (lat.) biegsam, nachgebend, elastisch; übertragen: beweglich, nicht starr
* Szene Bühne; Schauplatz; Ereignis; über lat. scena »Bühne, Schauplatz« aus griech. Skene »Zelt, Hütte, Bühne«; in der Neuzeit steht das Wort »Szene« meist für eine besondere Verknüpfung oder Zusammenballung in einer Gegend oder Stadt: Politszene, Drogenszene, Filmszene usw.
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