NIETZSCHE
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Als Nietzsche gefragt wurde, warum er immer wieder Urlaub in Italien mache, sagte er, daß er kein italienisch könne und daher dort nicht das dumme Geschwätz der Leute ertragen müsse.
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| Der erste Text | am 18.8. 2000 um 13:29:59 Uhr schrieb BLOT über NIETZSCHE |
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am 12.2. 2005 um 16:35:52 Uhr schrieb
am 15.11. 2003 um 22:41:58 Uhr schrieb
am 12.2. 2016 um 22:21:03 Uhr schrieb |
Als Nietzsche gefragt wurde, warum er immer wieder Urlaub in Italien mache, sagte er, daß er kein italienisch könne und daher dort nicht das dumme Geschwätz der Leute ertragen müsse.
Der Abgrund tut sich endgültig auf, als Nietzsche 1889, mit 45 Jahren zusammenbricht. Es geschieht in Turn: Schluchzend umarmt er ein vom Kutscher mißhandeltes Pferd und wird unter wirren Reden in sein Hotel zurückgebracht.
Die Ärzte diagnostizieren eine Paralyse, die sich Nietzsche durch eine in frühen Jahren erworbene Syphilis zugezogen hat. Danach lebt er noch elf Jahre im Hause seiner Mutter, betreut von seiner Schwester.
Friedrich Nietzsche
Vereinsamt
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!
Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.
Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!
Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schein, -
Weh dem, der keine Heimat hat!
Du willst dich vermehren, willst dich verzehnfachen, verhundertfachen? Du suchst Anhänger? Suche Nullen!
Nietzsche
Gott ./. Nietzsche.
Alle streiten sich nur über diesen dämlichen Spurch. Das muss ich jetzt mal so krass los werden.
Wer von euch weiss eigentlich warum Nietzsche bzw. eigentlich Zarathustra bauptet hat, dass Gott gestorben sei?
Im übrigen konnte ich im Zarathustra keine Stelle finden in der dieses Zitat so wörtlich drinsteht!
Alles nur Interpretation und Augenwischerei. Die Lehre, die Nietzsche in Also sprach Zrathustra vermittelt ist millionenmal komplexer, als das hier eine Reduzierung auf »Gott ist tot« oder »Wenn du zum Weibe gehst...« angebrachte ist.
»Ich bins - Zarathustra der Gottlose«
Und im übrigen ist »der häßlichste Mensch« der »Mörder Gottes«.
Allerdings finde ich es interessant, dass Nietzsche hier gerade eine »Religionsstifter« als Namensvetter für seinen Einsiedler und Lehrer wählte. Garnicht so dumm, denn irgendwie gleicht Zarathustra ja schon Jesus.
Ein zentraler Unterschied ist jedoch, dass Zarthustra nicht zu seinem »Vater« spricht sonder meist zu SEINEM HERZEN. Schon allein dieses Detail, das im Text meist belanglos auftaucht (»...so sprach er bei sich tzu seinem Herzen...«) mehr über die gesamte Philosophie von Nietzsche aussagt als irgend ein sonstiges dämliches Zitat, wie »Gott ist tot«.
Nietzsche schreibt unterdessen eifrig Briefe an Lou und Rée. Sogar vor romantischen Klischees schreckt der verliebte Nietzsche nicht zurück, um Lou seine Leidenschaft zu offenbaren. In einem Brief Ende Mai 1882 aus Naumburg schreibt er: »... Die Nachtigallen singen die ganzen Nächte durch vor meinem Fenster. Rée ist in allen Stücken ein besserer Freund als ich es bin und sein kann: beachten Sie diesen Unterschied wohl! - Wenn ich ganz allein bin, spreche ich oft, sehr oft Ihren Namen aus - zu meinem größten Vergnügen!« Nietzsche ist sich offenbar bewußt, daß er in einem Konkurrenzverhältnis zu seinem Freund Rée steht, aber dieser Brief deutet zugleich eine Art Aufgabenverteilung innerhalb des Dreiergespanns an. Nietzsche möchte mehr als ein Freundschaftsverhältnis zu Lou: Liebender und Lehrender in einer Person, diese Rolle will Nietzsche vereinen. Dabei verliert Nietzsche aber nie seine philosophische Aufgabe aus den Augen: »Ich habe bisher nie daran gedacht, daß Sie mir «vorlesen und schreiben» sollen; aber ich wünschte sehr, Ihr Lehrer sein zu dürfen. Zuletzt, um die ganze Wahrheit zu sagen: Ich suche jetzt nach Menschen, welche meine Erben sein könnten; ich trage Einiges mit mir herum, was durchaus nicht in meinen Büchern zu lesen ist - und suche mir dafür das schönste und fruchtbarste Ackerland. Sehen Sie meine Selbstsucht!« schreibt er ihr am 26. Juni nach Stibbe in Westpreussen und lädt sie zugleich nach Tautenburg ein, um dort gemeinsam zu philosophieren. In Stibbe, im Hause der Eltern Paul Rées, war Lou inzwischen überaus gastfreundlich aufgenommen worden - Nietzsche hatte zwischendurch Mitte Juni vergeblich versucht, Lou im Grunewald zu treffen, um sie vor ihrem Besuch Rées noch einmal sprechen und sich ihrer versichern zu können. Trotz ihrer Absage reist Nietzsche spontan nach Berlin, um Lou noch auf dem Anhalter-Bahnhof abzupassen.
toschibar schrieb am 10.4. 2001 um 15:56:36 Uhr über
NIETZSCHE
Gott ist tot (Nietzsche)
Nietzsche ist tot (Gott)
Sponti-Spruch 1982
...nicht nur das, auch schon vielfach in diesem Blaster, du Blasterheini
Das erste Problem bei der Nietzsche-Lektüre ist der Gedanke, dass immer Nietzsche spricht, wenn da der Zarathustra predigt oder ein Aphorismus eine bestialische Handlungsweise empfiehlt.
Nietzsche sah den Menschen als Bestie - aber wer findet den, den er als Bestie sieht, schon gut?
Bei Nietzsche ist da sicherlich auch zu berücksichtigen, dass er die griechische oder lateinische Herkunft der Wörter sehr gut kannte oder zumindest zu kennen glaubte - in Form der Gelehrtenmeinung seiner Zeit - und man deshalb solche »Hintergedanken« mitdenken muss.
Nietzsche lesen erscheint nur einfach. Bei Marx oder eben Hegel springt einen der Text quasi an.
Es gibt ein ergreifendes Gedicht von Gottfried Benn über den späten Nietzsche:
Turin
„Ich laufe auf zerrissenen Sohlen“,
schrieb dieses große Weltgenie
in seinem letzten Brief - dann holen
sie ihn nach Jena - Psychiatrie.
Ich kann mir keine Bücher kaufen,
ich sitze in den Librairien:
Notizen - dann nach Aufschnitt laufen: -
das sind die Tage von Turin.
Indes Europas Edelfäule
an Pau, Bayreuth und Epsom sog,
umarmte er zwei Droschkengäule
bis ihn sein Wirt nach Hause zog.
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